Woher weiß der Test, dass ich schwanger bin oder was ist ein Antigen?

Damit ein Antikörper eine Reaktion auslösen kann, braucht er einen passenden Bindungspartner, das sogenannte Antigen. Die Bezeichnung leitet sich vom Begriff „Antigengenerator“ ab, was bereits einen Hinweis auf die allgemeine Definition liefert: Ein Antigen ist ein Molekül oder eine Struktur, die im Körper als fremd erkannt wird und dadurch eine Reaktion des Immunsystems verursacht. Dabei kommt es im Normalfall auch zur Bildung von Antikörpern. Ein Antigen, das mittlerweile vielen bekannt sein dürfte, ist das Spike-Protein des Coronavirus, welches wiederholt auf der Oberfläche des Virus auftritt.

Antigene können, neben Proteinen, aber auch Polysaccharide, Lipide oder Nukleinsäuren, wie z. B. DNA, sein, die von einem Fremdorganismus oder manchmal auch von einer körpereigenen Zelle stammen und vom Immunsystem als fremd erkannt werden.

Die Bindung zwischen Antikörper und Antigen funktioniert auch außerhalb eines Organismus. Damit können wir erklären, woher der Schwangerschaftstest weiß, dass eine Schwangerschaft vorliegt. In diesem Fall spielt als Antigen das Hormon humanes Choriongonadotropin oder kurz hCG, das während der Schwangerschaft gebildet und im Urin von Schwangeren nachgewiesen werden kann, die entscheidende Rolle. Wenn der Urin auf den Teststreifen gelangt, können die im Teststreifen enthaltenen spezifischen Antikörper an das hCG binden. Dies führt im Endergebnis zu einer sichtbaren Linie im Test und somit dem Nachweis der Schwangerschaft.

Die Erkennung von Antigenen durch Antikörper ist also nicht nur ein Phänomen im Körper, sondern findet auch in zahlreichen diagnostischen als auch therapeutischen Bereichen Anwendung.

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